2025. December 4., Thursday
Der Jänner ist der perfekte Zeitpunkt, um die Kopfdüngung von Herbstaussaaten zu planen. Wie vor der Ausbringung aller anderen Nährstoffe müssen auch bei Stickstoff dieselben vier Gesichtspunkte berücksichtigt werden, nämlich:
-Ausbringung einer ausreichenden Wirkstoffmenge
-Sicherstellung des richtigen Nährstoffverhältnisses
-Richtiger Termin
-Auswahl des geeigneten Produktes
Die Stickstoffdosis wird durch zahlreiche Faktoren beeinflusst. Die wichtigsten davon sind: Pflanzenart, geplante Ertragsmenge sowie eingegangene Verpflichtungen (z. B. Vorgaben der Nitratverordnung). Weizen bzw. Raps nehmen bei 8 bzw. 4 t/ha Ertrag 216 bzw. 220 kg/ha Stickstoff aus dem Boden auf, dessen Großteil durch Kopfdüngung ersetzt werden muss!
Die Sicherstellung der richtigen Nährstoffverhältnisse – obwohl wir hierbei nicht an Phosphor und Kalium denken, da diese im Herbst bereits als Grunddüngung ausgebracht wurden – mag etwas merkwürdig klingen. Geht es bei der Stickstoffdüngung nicht ausschließlich um die Stickstoffausbringung? NEIN. Die Wirksamkeit des Stickstoffs – seine Wirkung auf Ertrag und Inhaltsstoffe – hängt auch von anderen Nährstoffen ab. Nach dem Liebig’schen Minimumgesetz bestimmt stets der knappste Nährstoff den Ertrag. Nach Stickstoff, Phosphor und Kalium nehmen die Pflanzen (je nach Art) am meisten Kalzium, Magnesium und Schwefel aus dem Boden auf.
Diese drei Elemente können wir auf verschiedene Weise ergänzen:
Einerseits durch kompaktierte NPK-Dünger, die je nach Zusammensetzung mehr oder weniger Kalzium, Magnesium und Schwefel enthalten;
andererseits durch Pétisó, GreenMax, Pétisó+S oder Pétisó-S Max. Damit gelangen wir zur Produktauswahl. Aus ihrer Zusammensetzung (Tabelle 1) ist ersichtlich, dass sie jeweils drei Makronährstoffe enthalten.

Pétisó und GreenMax eignen sich dank ihres hohen Dolomitgehalts zur gleichzeitigen Ergänzung von Stickstoff, Kalzium und Magnesium. Obwohl die bei der Herstellung verwendeten Rohstoffe identisch sind und beide Produkte für unser Bedingungen entwickelt wurden, können sie – trotz Überschneidungen – für unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden.
Mit Pétisó können wir neben Stickstoff kleinere Mengen an Kalzium und Magnesium ergänzen und den pH-Wert des Bodens stabilisieren, da dieser Dünger den Boden nicht versauert – dank seines hohen Dolomitgehalts (228 kg/t). Deshalb ist er für alle Böden geeignet, mit Ausnahme extrem saurer Böden.
GreenMax eignet sich ebenfalls zur gleichzeitigen Ergänzung von Stickstoff, Kalzium und Magnesium; er ist jedoch besonders auf sauren oder kalzium- und magnesiumarmen Böden sowie bei Kulturen mit hohem Kalzium- und Magnesiumbedarf unschlagbar. Eine Dosierung von 1 t/ha (159 kg N/ha) bedeutet die Ausbringung von 161 kg Kalzium (als CaO) und 116 kg Magnesium (als MgO) – dies entspricht einer Kalkdüngung von 300 kg/ha. Dadurch ist sein Einsatz universell. Er verbessert den pH-Wert saurer Böden und versorgt die Pflanzen zusätzlich mit Kalzium und Magnesium. Aufgrund dieser Wirkung ist seine Anwendung auch auf neutralen oder leicht alkalischen Böden gerechtfertigt, wenn die Kulturen einen hohen Calzium- oder Magnesiumbedarf haben oder der Boden niedrige Gehalte an pflanzenverfügbarem Calcium und Magnesium aufweist.
Der in Pétisó und GreenMax enthaltene Dolomit ist sogenannter reaktiver Dolomit. Das bedeutet, dass seine vorteilhafte Wirkung durch die extrem feine Korngröße verstärkt wird. Während der Produktion wird der Dolomit auf eine durchschnittliche Korngröße von unter 40 µm vermahlen, was seine Wirkung verbessert. Dadurch kann er auch einen Teil der an Bodenkolloide gebundenen Nährstoffe (z. B. Kalium, Zink) schnell freisetzen und für die Pflanzen verfügbar machen. Auch erwähnenswert ist, dass Kalzium und Kalziumkarbonat (im Dolomit liegt das Kalzium in Karbonatform vor) als Bindemittel bei der Aggregatbildung dienen und dass die hochwertigen Humusformen in unseren fruchtbarsten Böden mit Kalzium gesättigt sind. Somit wirkt sich Dolomit positiv auf Bodenstruktur, Nährstoffhaushalt sowie Wärme- und Wasserhaushalt des Bodens aus.
Pétisó+S und Pétisó-S Max enthalten Stickstoff, Kalzium und Schwefel in einem einzigen Dünger. Schwefel ist für die Pflanzen lebensnotwendig. Er unterstützt die Widerstandsfähigkeit, die Standfestigkeit, die Winterhärte, die Eiweiß- und Ölsynthese und verbessert die Stickstoffausnutzung. Früher waren schwefelhaltige Dünger speziell für Ölpflanzen gedacht. Seit Anfang der 2000er-Jahre treten jedoch immer häufiger Schwefelmangel-Symptome auch bei nicht schwefelbedürftigen Kulturen auf. Dies wird dadurch verstärkt, dass auf Sand- oder sandigen Lehmböden große Mengen an Herbst- und Winterniederschlag den Schwefel unter die Wurzelzone auswaschen, sodass er für die Pflanzen im frühen Frühjahr vorübergehend nicht verfügbar ist (temporärer Schwefelmangel). Wenn die Pflanze in diesem Zeitraum keinen Schwefel zum Stickstoff erhält, verstärkt dies den bestehenden Mangel. Das für Pflanzen optimale Stickstoff/Schwefel-Verhältnis beträgt in der Regel 11–16 :1. Ist dieses Verhältnis nicht gegeben, vermindern oder verhindern sich Eiweiß- und Ölsynthese, und die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen nimmt deutlich ab.
Für Anwender flüssiger Dünger bietet Nitrosol die passende Lösung. Sein Stickstoffgehalt beträgt 30 % – in 100 kg befinden sich also 30 kg Stickstoff. Es handelt sich um eine echte Lösung, enthält keine Schwebstoffe und setzt sich nicht ab. Die Ausbringung erfolgt gleichmäßig. Als Harnstoff-Ammoniumnitrat-Lösung enthält es alle drei Stickstoffformen: Amid-N, Ammonium-N und Nitrat-N. Nitrosol ist in mehreren Varianten erhältlich, z. B. Nitrosol 30+Zn+Cu – ideal für Getreide oder für Raps auf zinkarmen Böden – sowie schwefelhaltige Nitrosole wie 16-6, 20-4 oder 27-3. Diese enthalten 16, 20 bzw. 27 % Stickstoff sowie 6, 4 bzw. 3 % Schwefel (ausgedrückt als Schwefeltrioxid: 15, 10 bzw. 7,5 %).
Über Ausbringungszeitpunkt und -technik von Stickstoffdüngern berichten wir im nächsten Artikel.